„Der Jan aus der Vierten hat mir heute geholfen!“ berichtet die Erstklässlerin stolz ihrer Mutter. Auf die Frage, woher sie den großen Jan den kenne, erzählt sie begeistert von den Miteinander-Tagen, die in der Stammheimer Grundschule in regelmäßigen Abständen stattfinden.
Schon lange gibt es lockere Patenschaften zwischen den Kindern der ersten und vierten Klassen. Diese wurden im Schuljahr 2008 bei den Miteinander-Tagen auch auf die zweiten und dritten Klassen erweitert. Alle Kinder hatten für ihre Partnerklasse ein kleines Projekt vorbereitet, angelehnt an das jeweilige Thema im Unterricht: zum Thema Ernährung ein gesundes Frühstück, ein neues Spiel in der Astrid-Lindgren-Woche, lustige Papierflieger zum Themenbereich Luft, oder auch eine Dorf-Rallye durch Stammheim. Bei den Vorbereitungen ist jeder emsig dabei, die „Gäste“ werden mit Spannung erwartet, keiner will fehlen.
Hinter diesem fröhlichen Miteinander steckt aber auch noch ein anderer Gedanke: Neben dem gemeinsamen Spaß lernen die Kinder automatisch viel über einander: sie kennen die Namen der anderen, wissen, wer was gut kann oder welche Geschwisterkinder es gibt. Sie stellen sich auf den anderen ein und reden miteinander. Sie helfen einander und fühlen sich zugehörig. Alles wichtige Eigenschaften, die im Schulprofil unter dem Stichwort „Sozialerziehung“ zu finden sind. Und die auch in den Bereich „Gewaltprävention an Schulen“ fallen. Denn wer den anderen kennt, mit ihm schon geredet und gespielt hat, geht mit ihm auch freundschaftlich auf dem Schulhof oder Heimweg um. Und ist auch später zur Stelle, wenn er sieht, dass der andere ein Problem hat oder Hilfe braucht.
Die kleine Erstklässlerin und der große Jan haben jedenfalls bereits von den Miteinander-Tagen profitiert: Sie, weil sie weiß, dass in der großen Schulgemeinschaft immer jemand da ist, der ihr helfen kann. Und er fühlt sich prima, weil es einfach ein schönes Gefühl ist, jemandem zu helfen.