Die letzten 3 Wochen hatten unsere 3. und 4.Klässler die Theaterpädagogische Werkstatt zu Besuch. Gemeinsam mit den Kindern wurden Alltagssituationen gespielt und nachempfunden, in denen sich die Kinder mit dem Thema sexueller Übergriffe in all ihren Variationen und Erscheinungen auseinandergesetzt haben.
Wenn der neue Nachbar mich zu sich nach Hause einlädt, weil es dort ganz viele neue Spielsachen gibt, der große Bruder, der mich zwingt Dinge zu tun, bei denen ich mich eigentlich unwohl fühle oder ganz aktuell, das Mädchen, das im Internet mit einem vermeintlich gleichaltrigen Jungen unterhält und schließlich im Park mit ihm verabredet, um seinen Hund kennen zu lernen. Die Gefahr der Internetlüge hinter der Anonymität hat die Kinder sichtlich am meisten erstaunt. waren sie sich doch alle sicher, dass hier ein gleichaltriger im Chat seinen Alltag mit all seinen Sorgen und nervigen Eltern mit ihr unterhält und sich anfreundet. Aber bei der ersten realen Begegnung ein erwachsener Mann vor ihr steht. Auf spielerische Art wurde dieses wichtige Thema verdeutlicht und die Kinder haben gelernt, bevor sie sich neuen vielleicht gefährlichen Situationen stellen sich zuerst selbst 3 wichtigen Fragen zu stellen:
Habe ich ein „Ja“ oder „Nein“ Gefühl?
Bekomme ich Hilfe, wenn ich sie brauche?
Weiß jemand, wo ich bin?
Auch an wen sie sich, wenn sie etwas belastet wenden können. Wer ist eine vertraute Person? Und was tun, wenn eine nahestehende Person in einem ein „Nein“-Gefühl auslöst?
Auch die Schuldfrage, wenn ein Missbrauch stattfindet, wurde verdeutlicht, da es wichtig ist für Kinder, bei solch sensiblen Themen sich nicht selbst die Schuld zu geben, sondern, dass es mutig ist sich Hilfe zu holen.
Damit sich die Kinder all diese Informationen auch gut merken können wurde zum Schluss ein peppiges Lied einstudiert, das alle begeistert mitgesungen haben.
Auch die Nummer gegen Kummer händigten die Schauspieler allen Schülern aus, damit die Kinder bei Unsicherheiten, Sorgen und Nöten schnelle und anonyme Hilfe suchen können. Diese wertvolle außerschulische Veranstaltung wurde möglich durch eine sehr großzügige finanzielle Spende der Pema Elektronik GmbH und des Kreisjugendreferats.
Unsere 1. und 2 Klässler sowie die GFK Kinder sind dann demnächst dran und erleben die „Große Nein-Tonne“. Hierbei geht es um Empfindungen, diese zu verstehen und auch zu verteidigen, wenn nötig.