In den letzten Jahren ist in unserer Schule ein zwei- bis dreitägiger Schullandheimaufenthalt zu einem festen Bestandteil der 3., meist aber 4. Klassen geworden. Das hat auch seinen guten Grund – denn im Schullandheim kann man nicht nur etwas erleben, sondern auch sehr viel lernen!
Schon bei den Vorbereitungen haben die Schüler die Möglichkeit, endlich einmal das anzuwenden, was sie im Unterricht gelernt haben:
Da werden Landkarten studiert, Entfernungen und Wegzeiten berechnet, aber auch Informationsmaterial gesammelt, um mit dem Ort und der Umgebung vertraut zu werden. Schließlich stellt sich die Frage: Wer kann Fahrpläne lesen?
Wenn es dann endlich losgeht, muss auf den Wanderungen unter Beweis gestellt werden, dass wir den festgelegten Weg anhand der Wegweiser verfolgen oder mit Hilfe des Kompasses und der Sonne die Himmelsrichtungen bestimmen können. Doch auch unbekannte Pflanzen und viele kleine Tierchen werden uns beschäftigen.
… Und wie steht es mit der Textsicherheit unserer Wanderlieder?
Bei einer Stadtführung lernen wir die Geschichte unseres Aufenthaltsortes kennen, entdecken vielleicht Parallelen zu Stammheim oder werden dazu angeregt, im Unterricht unsere eigene Ortsgeschichte zu erforschen.
Aber das Wichtigste beim Unternehmen Schullandheim ist: „Gemeinschaft erleben“. Es handelt sich eigentlich um eine Art „Betriebspraktikum des Zusammenlebens“. Für einen bestimmten Zeitraum ist das Schullandheim gemeinsame Lern- und Lebensstätte, die von Schülern und Lehrern in eigener Verantwortung gestaltet wird und Raum gibt, für Selbständigkeit und Eigengestaltung ohne die schützende Hand der Eltern:
Die Zimmergemeinschaft muss organisiert werden, es müssen Küchendienste übernommen oder Duschzeiten abgesprochen werden. Ganz wichtig dabei sind die gemeinsamen Mahlzeiten: der gemeinsame Beginn, das gemeinsame Ende und besonders das Aufteilen der Portionen, denn die Angst nicht satt zu werden ist oft größer als alle guten Vorsätze. Auch einander helfen, z.B. das Bett zu beziehen, trösten, wenn einmal Heimweh aufkommen sollte oder bei Streitigkeiten vermitteln, sind Erfahrungen, die die Klassengemeinschaft festigen und im Schulalltag ganz wichtig sind.
Für die Kinder selbst, stehen natürlich Spaß und Freude im Vordergrund:
Das gemeinsame Spiel, die vielen Unternehmungen, eine Nachtwanderung oder einen „Bunten Abend“ gestalten. Das Schönste sind jedoch die Nächte, nachdem die Lehrer „Gute Nacht“ gesagt haben!
Oft kommen Kinder und Lehrer nach dem Schullandheimaufenthalt müde und erschöpft wieder nach Hause. Doch wenn sie ihr selbst gestaltetes Schullandheimbuch durchlesen und ihre Fotos anschauen, dann könnten sie eigentlich gleich wieder ihre Koffer packen!